Hirschkäferburg im Eichenwald

(14.01.2021) In der Nähe des Waldfriedhofs hat der NABU St. Ingbert im April 2020 eine Hirschkäferburg angelegt. Nur selten bekommt man so ein Prachtexemplar wie dieses Hirschkäfermännchen (Foto: Martin Lillig) zu Gesicht. Das liegt daran, dass die Männchen nach dem Schlupf nur wenige Wochen leben, die Weibchen sterben nach der Eiablage im Spätsommer. Die meiste Zeit ihrer Entwicklung verbringen sie als Larven bis zu 8 Jahre im Waldboden. Dort sind sie auf verrottendes Totholz insbesondere von Eichen angewiesen.


Das Projekt war eine gelungen Kooperation mit dem zuständigen Förster. Denn zunächst hatten wir geplant, die Hirschkäferburg auf dem Gelände unserer nahegelegenen Waldwiese am Schwammwiesbach aufzubauen. Dort standen allerdings vornehmlich Pappeln, Birken und Weiden, deren Holz für den Hirschkäfernachwuchs wenig geeignet ist. Wir machten uns also auf den Weg, kontaktierten Revierförster Benedikt Krächan, der uns anbot, das Astmaterial zweier zuvor gefällter Eichen unweit des Waldfriedhofs für die Burg zu nutzen. Ein super Angebot, da griffen wir sofort zu.

 

In der Diashow (Fotos: Helmut Graf, Barbara Böhme) oben bekommen Sie einen Eindruck, wie der Bau der Hirschkäferburg ablief. Nachdem der genaue Ort zusammen mit dem Revierförster ausgemacht war, bestellten wir das Team von Grünwerk, mit dem wir schon auf der Schwammwiese gute Erfahrungen gemacht hatten. Zunächst wurden die vorhandenen dicken Äste in Meterstücke geschnitten. Dann hob der Minibagger eine ca. 80 cm tiefe und etwa 5x5 Meter große Grube im Waldboden aus. Der Boden dieser Grube wurde mit einer dicken Schicht aus Eichenhäckseln, die zuvor vor Ort aus dem Astmaterial produziert wurden, aufgefüllt. Der dickste Stamm kam anschließend senkrecht in die Mitte der Grube, drumherum wurden dann nach und nach weitere Stammstücke aufgestellt. Währenddessen wurde fleißig weiter gehäckselt und die Häcksel in die Zwischenräume geblasen. Handarbeit war allerdings gefragt, um wirklich alle Lücken zwischen den Stämmen mit Häckseln aufzufüllen. Am Ende wurde die Grube mit dem Bagger von außen wieder bis zu den Baumstämmen zugeschüttet.  

Wenige Wochen nach dem Aufbau der Hirschkäferburg stellte sich ein erster Erfolg ein: Mitte Juni inspizierte dieses Hirschkäferweibchen die neu errichtete Anlage (Foto: Peter Hellenthal). Das ist ein gutes Zeichen, zeigt es doch, dass Hirschkäfer in diesem Wald vorkommen und hoffentlich auch dien Neubau dieser Kinderstube annehmen. Allerdings werden wir darauf mindestens 5 Jahre warten müssen, da die Entwicklung der Eier über die Larven bis zum fertigen Käfer so lange dauert.

Naturschutzjugend in St. Ingbert

Biodiversitäts-kampagne

 

 

 

 

 

 

 

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